In der Geschichte der Malerei hatten Malerinnen keine Lobby. Schon bei den Höhlen-Zeichnungen der Steinzeitmenschen wird unausgesprochen unterstellt, dass es Männer waren, die sich künstlerisch betätigten. Aus dem antiken Griechenland sind sechs Namen von Malerinnen überliefert, weil ein Mann sie in einer Liste erwähnte. Aber keiner kennt ihre Werke, obwohl sie laut Plinius dem Älteren teilweise höhere Honorare bekamen, als ihre männlichen Kollegen.

 

Im Buch "Hundert Meisterwerke der Malerei", 1965 im Verlag Shorewood Publishers Inc., New York erschienen, werden einhundert Maler berücksichtigt. 20 Jahre später in der Dokumentationsreihe "1000 Meisterwerken der Malerei" (ARD 1981 - 1994), von denen nur ca. 270 Folgen produziert wurden, gehörten immerhin 12 Malerinnen zu den vorgestellten Künstlern.

Auf dieser Seite werden Malerinnen vorgestellt, die Wegbereiterinnen für die abstrakte Malerei waren.

Hilma af Klimt / Elisabeth Epstein / Marthe Donas / Sophie Taeuber-Arp / Joan Mitchell

Hilma af Klint

(1862 - 1944)

Es war eine Frau, die Jahre vor Kandinsky, die ersten abstrakten Bilder malte. Sie wusste, dass sie ihrer Zeit voraus war und verfügte, dass ihre Bilder erst zwanzig Jahre nach ihrem Tod ausgestellt werden durften. Es hat länger gedauert, weil sie zwischenzeitlich vergessen wurde. Vor 75 Jahren starb die schwedische Malerin Hilmar af Klint.

Hilma af Klint, 1906

Die Menschen mochten schon immer Selbstdarsteller in der Kunst. Ein von Kandisky selbst verfasster Lexikoneintrag "Kandinsky Wassily - Maler, Grafiker. Schriftsteller -, der erste Maler, der die Malerei auf den Boden der rein-malerischen Ausdrucksmittel stellte und das Gegenständliche im Bilde strich. 1911 malte er sein erstes abstraktes Bild." blieb einhundert Jahre lang unwidersprochen. Auch Hilma af Klint hat diese Vermarktung Kandiskys nie angegriffen, obwohl sie bereits 1898 die ersten abstrakten Skizzen entwarf, 1906 die erste Serie kleinformatiger abstrakter Bilder malte und ab 1907 abstrakte Großformate von 300 x 250 cm schuf. Hilma af Klint entzog sich bewusst den Regeln des männlich dominierten Kunstbetriebes. Sie lebte und liebte ihr freies Leben, blieb unverheiratet, hatte keine Kinder, wurde 81 Jahre alt und schuf mit einer heute bewunderten Zielstrebigkeit über eintausend Gemälde. Von Oktober 2018 bis April 2019 wurden 160 davon im Guggenheim Museum in New York unter dem Titel "Gemälde für die Zukunft" präsentiert. Mit über 600.000 Besuchern wurde es die erfolgreichste Ausstellung des Guggenheim Museums aller Zeiten. Die Biografie der Malerin wird am 26. Februar 2020 in Deutschland veröffentlicht.

Hilma af Klint: Chaos Nr. 2, 1906
Hilma af Klint, Ur-Chaos Nr. 16, 1906-1907

Elisabeth Epstein

(1879 - 1956)

Thomas Mann setzte ihr ein literarisches Denkmal. Für die geistreiche Malerin Lisaweta Iwanowna in seiner Erzählung "Tonio Kröger" stand sie ihm "Modell". Er war begeistert von ihrer Ausstrahlung, ihrem Charme, ihrem Wissen.

August Macke, Bildnisstudie Elisabeth Epstein, 1912

Von der russischen Malerin Elisabeth Iwanowna Epstein gibt es nur ein einziges Foto auf dem Sie mit Kandinsky zu sehen ist. Mit ihm war sie bis zu seinem Tod freundschaftlich verbunden. Ihre erste künstlerische Ausbildung erhielt sie bei Leonid Pasternak in Moskau. Von 1896 bis 1904 setzte sie ihre Ausbildung in München fort, wo sie Kandisky und Alexej Jawlenky traf. Aus dieser Zeit, stammt Epsteins frühestes nachweisbares Gemälde, ein Porträt ihres Sohnes Alexander, der 1899 in München geboren wurde. 1904 besuchte Epstein für ein paar Monate Paris, wo sie ab 1906 mit Unterbrechungen lebte. Dort stellte sie mehrfach im Salon d'Automne aus. In der ersten Ausstellung des "Blauen Reiters" waren ein Porträt und ein Stillleben von ihr zu finden. Kandinsky soll das Porträt gekauft haben. Das Stillleben "Disteln" schenkte sie ihm. Franz Marc vermittelte ihre Arbeiten an die Galerie "Neue Kunst". Er war besonders von ihrer Porträtmalerei angetan. Für Kandinsky und Marc war sie die wichtigste Kontaktperson zur Pariser Kunstszene. Theoretische Abhandlungen von ihr erschienen ab 1912 in der Kunstzeitschrift "Der Sturm". Von 1914 bis 1928 ist nichts über ihre Arbeiten bekannt, nur dass sie in dieser Zeit mehrfach in Genf ausstellte. 1937 zog sie schließlich aus gesundheitlichen Gründen nach Genf, wo sie fast zwanzig Jahre lebte und nach langer Krankheit 1956 starb.

Seit 1989 wächst das Interesse wieder an den Arbeiten von Elisabeth Epstein. Über 70 Gemälde von ihr sind inzwischen bekannt, aber keine Zeichnungen oder Druckgrafiken.

Stillleben mit roter Vase und Flaschen, 1931, Öl auf Leinwand, 91,9 x 71,9 cm, © Foto: Tomic - Hampel Kunstauktionen
Carnival, 1953, Öl auf Tafel, 60,3 x 45,1 cm
Composition, 1956, Öl auf Karton, 45,5 x 60 cm

Marthe Donas

(1885 - 1967)

Sie war eine Berühmtheit. Kurzzeitig. In den Jahren um 1920. Ihre Gemälde wurden in London, Genf, Paris, Amsterdam, Berlin, Brüssel, Rom, selbst in New York ausgestellt. Sie signierte als Tour Donas. Tour war geschlechtsneutral. Abstrakte Kunst galt in ihren Anfängen als intellektuell. Folglich als Männerdomäne im Verständnis der damaligen Zeit. Marthe Donas war die erste belgische Malerin, die ihre Gemälde abstrakt gestaltet

Marthe Donas, Paris 1920

Sie resigniert als sie Anfang 40 ist. Zwanzig Jahre Kampf hatten Marthe Donas zermürbt. Gegen den Vater. Gegen Klischees. Gegen Vorurteile gegenüber Künstlerinnen. Gegen Krankheiten. Gegen Existenzangst. Gegen die Not, trotz internationaler Aufmerksamkeit. Sie spürte Leere. Ihr Wollen war erschöpft. Sie legte die Farben zur Seite. Für die nächsten zwanzig Jahre.

Die Anthroposophie geht davon aus, dass sich alle sieben Jahre das Leben der Menschen verändert. Der Lebensrhythmus von Marthe Donas war anders getaktet.

Ihre ersten zwei Jahrzehnte waren angepasste Sorglosigkeit. Sie wuchs In Antwerpen mit ihrer Zwillingsschwester Livine in einer Stadtvilla mit Personal heran. Die Eltern waren vermögend. Der Vater dominant. Marthe will Malerin werden. Mit 17 Jahren schreibt sie sich an der Königlichen Kunstakademie in Antwerpen ein. Der Vater zwingt sie, dieses Studium aufzugeben. Weil Aktzeichnen zur Ausbildung gehört. Das schickt sich nicht für eine Frau ihres Standes. 

Der Kampf beginnt. Heimlich nimmt sie Privatstunden. Ringt zehn Jahre mit sich selbst, um sich dann offen gegen den Willen des Vaters zu stellen. Mit 27 beginnt sie ihr Studium am Hoger Institut für Bildende Künste in Antwerpen. Zwei Jahre später bricht der Erste Weltkrieg aus. Das Elternhaus wird zerstört. Die Familie flieht in die Niederlande. Marthe und ihre Schwester werden zu Bekannten nach Irland geschickt. Dort studiert sie weiter. Als 1916 der Osteraufstand in Dublin ausbricht ist auch in Irland kein Bleiben möglich. Ihre Schwester kehrt zurück zur Familie. Marthe nabelt sich endgültig ab, mit 30 Jahren, und geht nach Paris, dem damaligen künstlerischen Zentrum Europas. Mietet ein Atelier, dass sie nach Monaten wieder aufgeben muss. Der Bruch mit dem Vater lehrt sie Armut. Aber sie kann malen. Endlich frei und voller Begeisterung. Und dazu lernen. Sie belegt unter anderem Kurse bei André Lothe. Lernt dort den Kubismus kennen. 1917 entstehen ihre ersten abstrakten Bilder. Die Begegnung mit Alexander Archipenko fällt in die Zeit, in der seine Bedeutung für die Bildhauerei gleichgesetzt wird mit der Bedeutung Picassos für die Malerei. Archipenko rät ihr zum männlichen Pseudonym. Protegiert sie als seinen „besten Schüler“. Das zeigt Wirkung. Ihre Bilder können sich auf den Weg machen, in die weite Welt. Werden als Titelbilder internationaler Kunstmagazine veröffentlicht. Werden gekauft. Aber es reicht nicht zum Leben. Auch der Erfolg stimmt den Vater nicht um. Mit 36 Jahren heiratet sie Harry Franke, dessen Familie sie seit ihrer Jugend kennt. Die Ehe hält ein Leben lang. Er wird noch bei ihr sein, als sie stirbt. Marthe Donas  gesundheitlicher Zustand, sie litt an Hepatitis, und finanzielle Schwierigkeiten des Paares führten zur Rückkehr nach Belgien. Die Belgier hatten die abstrakte Kunst für sich noch nicht entdeckt. Marthe Donas war zu Hause eine Unbekannte.

Fünf Jahre nach der Hochzeit, da ist sie 41, gibt sie auf. Mit 44 Jahren wird sie schwanger. Für viele Jahre wird Ihre Tochter Francine der Mittelpunkt Ihres Lebens. Den Zweiten Weltkrieg überlebt sie als Hausfrau und Mutter in der belgischen Provinz.

Mit 62, ihre Tochter ist inzwischen 16 Jahre alt, greift sie wieder nach den Farben. Gibt der Sehnsucht ihrer Jugend eine zweite Chance. Beschäftigt sich mit anderen Themen. Kommt zurück auf Abstraktion und Intuition und zu der Erkenntnis: „Ich glaube, dass Kunst nicht in Grenzen gehalten werden kann, wie auch immer, dass sie sich nicht vorher festgelegten Regeln unterwerfen kann.“ Sie lässt nie wieder ab vom Malen, bis zum Tod. Sie stirbt mit 81 Jahren.

Im Nachhinein, heute, wird sie von der Kunstwissenschaft „als wichtigste Pionierin der franko-belgischen Avantgarde“ gesehen. 2006 wird ein Museum nur für sie eröffnet. 40 Jahre nach ihrem Tod. Inzwischen wird sie bei wichtigen Ausstellungen nicht mehr übersehen. Wie vor 100 Jahren hängen ihre Bilder wieder neben den „großen Künstlern“ ihrer Zeit.

Composition cubiste aux pipes, 1918, Tinte und Gouache, 29 x 22,5 cm
Le Tango, 1920, Tinte auf Papier, 27,5 x 19,5 cm
ABSTRACTION D'UNE STATUETTE, 1927, Öl auf Karton, 43,7 x 43,7 cm

Sophie Taeuber-Arp 

(1889 - 1943)

 

Die Nacht zum 13. Januar 1943 war kalt in Zürich. Das Thermometer war auf minus 12 Grad gerutscht. Aus der französischen Provence vor den deutschen Besatzern geflüchtet war Sophie froh im Heimatland zu sein. Der Abend mit Freunden war voller Pläne. In ihrem Zimmer unterm Dach, war die Kälte eingezogen. Sie machte Feuer im Kanonenofen und legte sich schlafen. In dieser Nacht starb sie an einer Kohlenmonoxidvergiftung.

 

Sophie Taeuber wurde 53 Jahre alt. Ihre Talente waren vielfältig. Sie arbeitete als Malerin, Bildhauerin, Textilgestalterin, Architektin und Tänzerin der Avangard. Der Wert ihrer Arbeiten wurde erst postum erkannt. Heute gilt sie als Pionierin der Konstruktiven und Konkreten Kunst und zählt somit zu den bedeutensten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Bereits 1915 malte Taeuber mit ihren "vertikal-horizontalen Kompositionen" völlig ungegenständliche Bilder. Diese gehören zu den ersten Kunstwerken der Moderne und entstanden zeitgleich mit den Werken von Piet Mondrian, Kasemir Malewitsch und anderen Malern der abstrakten Kunst.

"Es ist im Grunde die Fröhlichkeit, die uns erlaubt, keine Angst vor den Problemen des Lebens zu haben und eine natürliche Lösung für sie zu finden."

(Sophie Taeuber Arp)

Dada

Taeuber-Arp gehörte nicht zu den Gründervätern von Dada - wie auch, sie war eine Frau. Aber sie prägte mit ihren Arbeiten Dada entscheidend und nachhaltig. Das der Ausdruckstanz unverzichtbarer Bestandteil von Dada wurde war ihr Verdienst. Unumstritten gelten ihre Dada Köpfe als Manifest dieser künstlerischen Bewegung. Und das "Triptyque I, II, III" mit dem Untertitel "Composition verticale-horizontale à triangles réciproques" wirkt durch seine außergewöhnliche Größe und die Farbskala der religiösen Malerei wie eine Beteuerung der spirituellen Seite von Dada.

Tête dada, 1920, Skulptur, Öl und Metallicfarbe auf Holz, 29,4 x 14 cm (Höhe x Durchmesser)
Triptyque I, II, III, Composition verticale-horizontale à triangles réciproques, 1918, Öl und Metallicfarbe auf Leinwand, auf Hartfaserplatte, je 112 x 52,5 cm, © Foto: Kunsthaus Zürich

"Der intrinsische Dekorationsdrang soll nicht ausgerottet werden. Es ist einer der tief verwurzelten Urtriebe der Menschheit. Naturmenschen schmückten ihre Gebrauchs- und  Kultgegenstände mit dem Wunsch, sie zu verschönern und zu veredeln.....es ist ein Sinn, der dem Drang nach Perfektion und schöpferischer Volllendung entspringt."

(Sophie Taeuber Arp)

Komposition mit Schrägen und kleinem transparenten Kreis, 1938, Gouache und Bleistift auf Karton, 12,8 x 10,7 cm ; © Sammlung Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Foto: Mick Vincenz
Komposition mit Kreisen und Halbkreisen, 1938 © Sammlung Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Foto: Mick Vincenz

Einblicke in die Biografie von Sophie Taeuber-Arp ermöglichen ihre fast 500 Briefe aus den Jahren 1905 bis 1942, die im Nimbus Verlag erschienen sind.           (ISBN 978-3-03850-080-3)

Composition von Kreisen und überlappenden Winkeln, 1930, Öl auf Leinwand, 49,5 x 64,1 cm

" ... der Wunsch, schöne Dinge zu produzieren - wenn dieser Wunsch wahr und tief ist - fällt zusammen mit (dem) Streben nach Perfektion."

(Sophie Taeuber Arp)

Komposition auf quadratischen, polychromen dichten Flächen, 1921. Gouache auf Papier, 26 x 35 cm
Komposition mit Kreisen und Halbkreisen, 1938 © Sammlung Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Foto: Mick Vincenz

Sophie Taeuber-Arp stand stets im Schatten ihres Mannes, des Malers Hans Arp. Endlich, achtzig Jahre nach ihrem Tod lässt eine Wanderausstellung sie aus diesem Schatten hervortreten. Beginnend im Basler Kunstmuseum ist diese Ausstellung in der Tate Modern, London und schliesslich im Museum of Modern Art in New York zu sehen.

 

 

Weitere Informationen

Das Arp Museum Bahnhof Rolandseck ist das einzige Museum, das sich auf der Grundlage seines umfangreichen Sammlungsbestands beiden Künstlern in ihrer Vielfalt und künstlerischen Bandbreite widmet. Mehr zur Geschichte der Arp-Sammlung und zur Entstehungsgeschichte des Museums erfahren Sie hier.

Joan Mitchell

(1925 - 1992)

"Die Freiheit in meiner Arbeit ist ziemlich kontrolliert", sagte Joan Mitchell. "Ich schließe nicht meine Augen und hoffe auf das Beste." Die Künstlerin bestand darauf, dass ihre Bilder vornehmlich von der Betrachtung ihrer Umgebung inspiriert waren und nicht von Gefühlen oder dem Unterbewussten.

Joan Mitchell war eine amerikanische Malerin und führende Vertreterin des abstrakten Expressionismus. Mitchells früher Erfolg in den 1950er Jahren war bemerkenswert in einer Zeit, als nur wenige Künstlerinnen überhaupt wahrgenommen wurden.

Jaon Mitchell, 1948, in ihrer ersten Pariser Wohnung

In Chicago geboren und aufgewachsen, studierte sie in New York zunächst Kunstgeschichte und Englisch, später Bildende Kunst. Zum Abschluss ihres Studiums erhielt sie ein Reisestipendium, welches sie nutzte, um nach Paris zu gehen. So kam sie als 23jährige, drei Jahre nach dem II. Weltkrieg, zum ersten Mal in diese Stadt. Sie lebte und arbeitete ein Jahr lang in einer zugigen Wohnung. Nur um den Bildern von Van Gogh, Cezanne, Matisse und Kandinskys nahe zu sein. Später pendelte sie jahrelang zwischen New York und Paris um sich schließlich mit 34 Jahren für Paris zu entscheiden. Fast zehn Jahre lebte und arbeitete dort. 1968 zog sie nach Vétheui, einer kleinen Stadt nordwestlich von Paris, wo sie bis zu ihrem Tod 1992 ununterbrochen arbeitete.

"Musik, Gedichte, Landschaften und Hunde wecken in mir den Wunsch zu malen ... und die Malerei ermöglicht mir das Überleben."                                            (Joan Mitchell 1974)

CITY LANDSCAPE, 1955, Öl auf Leinwand, 203,2 x 203,2 cm

Wie kaum einer anderen Künstlerin gelang es ihr, landschaftliche Phänomene wie Licht, Wasser und Pflanzen in ihre atmosphärisch aufgeladenen Bilder zu übertragen und gleichzeitig eine vollkommen autonome Abstraktion beizubehalten.

"Ich male aus erinnerten Landschaften, die ich mit mir trage."                         (Joan Mitchell)

Bracket, 1989, Öl auf Leinwand, 270.5 × 471.8 cm

Bracket ist mit einer Breite von über 4,5 Metern ein beeindruckendes Bespiel aus Mitchells Spätwerk. Der Einsatz von zwei oder drei Bildtafeln erlaubte ihr die Schaffung monumentaler Kunstwerke. Sie benutzte dabei das Wechselspiel zwischen den Tafeln, wie Strophen in einem Gedicht.

Blueberry , 1969. Öl auf Leinwand, 200,343 x 149,86 cm

Seit 2014 gehört Joan Mitchell zu den teuersten Künstlerinnen der Welt. Mehrere Gemälde wurden bei Christies für zweistellige Millionenbeträge versteigert. Das teuerste bisher aus dem Jahre 1969 - Blueberry - erzielte 14,6 Millionen Euro.

Ihre Werke sind in den Sammlungen der wichtigsten Museen in den USA und Frankreich vertreten. Dennoch wird ihr im internationalen Ausstellungswesen bis heute nicht die Beachtung geschenkt wie ihren männlichen Malerkollegen.

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© Robert Mühlheim