Bilder des Jahres

 

Auf dieser Seite werden in unregelmäßigen Abständen immer wieder neue Arbeiten der Künstlerin vorgestellt.

Die Texte sind Überlegungen von Erik Bend.

 

2020

Fragen des Lichts, 2020, Öl auf Leinwand, 70 x 90 cm

Im Wesentlichen ist es unsichtbar. Und trotzdem bestimmt es die Wachzeiten des Menschen. Wenn es sich indirekt verbreitet, sieht der Mensch nicht einmal die Quellen des Lichts. Das verunsicherte die Menschen noch vor ein paar tausend Jahren. Und so erteilten sie Göttern die Zuständigkeit für das Licht. Bei den alten Ägyptern war es Re. Die Azteken erklärten Huitzilopochtli für zuständig. Und die alten Griechen und Römer nahmen Apollo in die Verantwortung. Umso klarer die Erkenntnisse der Menschen über den Ursprung, die Zusammensetzung, die Verbreitungsgeschwindigkeit und die Auswirkungen des Lichts auf das Leben wurden, umso mehr geriet die von Menschen zugewiesene, wirkungslose Fremdbestimmung des Lichts in Vergessenheit. Diese Denk- und Verhaltensmuster des Menschen sind aber von hoher Resistenz. Die Erkenntnisse über das Licht zeigten den Weg, alte Denk- und Verhaltensmuster zu überwinden.

Unter Wasser atmen, 2020, Öl + Acryl auf Papier, 60,5 x 85 cm

Die Luft zum Atmen war nicht Gottgegeben. Vor über zwei Milliarden Jahren gab es noch keinen Sauerstoff in der Atmosphäre unseres Planeten. Und in einer Milliarde Jahren wird er wieder abhanden gekommen sein. Die Endlichkeit unseres Seins lässt sich nicht einfacher erklären.

Platons Höhlengleichnis upgraded, 2020, Öl auf Leinwand, 70 x 90 cm

Der Mensch muss vor allem sehen, um erkennen zu können. Das Erkennen ist ein Schritt auf dem Weg zur Erkenntnis. Doch was bekommt er zu sehen? Es ist zur Gewohnheit des Menschen geworden, sich mit den Abbildern der Abbilder zu begnügen und trotzdem Erkenntnisgewinn für sich zu reklamieren.

"Was tun, wenn alles getan ist?", Öl auf Leinwand, 70 x 90 cm

 

Gott schuf die Welt in sechs Tagen. Am siebenten Tag war er erschöpft und ihn quälte die Frage: Was tun, wenn alles getan ist? 

 

Gaia kämpft mit ihren Kindern, Öl auf Leinwand, 90 x 120 cm

 

Gaia ist eine Göttin der griechischen Mythologie. Die Mutter der Erde. Die, die die Erde geboren hat. Auch die alten Griechen sehnten sich nach überirdischer Erklärung. Und Buddha, Jesus oder Mohammed, selbst Brahma hatten noch nicht das Licht der Welt erblickt. Gaia also, die aus dem Chaos die Erde schuf. Und danach die Menschen. Die ohne Untergangsszenario alles Leben stets in Schutz genommen, will nicht mit ansehen, wie das Chaos wieder Oberhand gewinnt.

 

2019

Licht des Dunkels, Öl auf Leinwand, 70 x 90 cm

Trifft man Entscheidungen im Dunkeln? Braucht Erkenntnis immer Licht? Müssen die Menschen Licht ins Dunkel bringen? Wo kein Licht ist herrscht die Dunkelheit? Selbst das Dunkel wäre ohne Licht ein Nichts. Es war an der Zeit, das Licht des Dunkels wahrzunehmen.

 

 

"Le Havre", Acryl auf Leinwand, 90 x 120 cm

 

Mit einbrechender Dunkelheit zieht sich alles zurück in der Natur. Die Zeit der Konzentration auf das eigene Sein bricht an. Auch die Seelen der Menschen halten dann Ausschau nach einem Hafen. Um zu ankern und Ruhe zu finden. Glücklich sind die, die den Hafen des Sehens erreichen.  

 

 

„Ich schaute in den Spiegel und sah dieses Bild.“, Öl auf Leinwand, 90 x 120 cm

 

Wenn Sie dieses Bild betrachten ist es die vierte Spiegelung des Seins. Wenn Ihr Blick Sie das Bild erkennen lässt, ist es die fünfte. Wird das Dargestellte dadurch erfassbarer? Ja, ganz bestimmt. Bestimmt nicht für jeden. Aber wer erwartet, jeden erreichen zu können? 

 

 

 

Freude oder Eines Tages wird die Sonne untergehen. Bis dahin lasst uns Spaß haben, Acryl auf Leinwand, 83 × 97 cm

Wir haben es geschafft. Das Klima der Erde verändert sich. Durch uns, die Menschen. Erstmalig in der Geschichte unseres Planeten wird das Klima durch Lebewesen verändert. Wenn wir unser besinnungsloses Tun nicht selbst aufhalten, zerstören wir unsere Lebensmöglichkeit. Aber wen interessiert es? Mehr als 3 Milliarden Menschen sind nicht einmal
darüber informiert, trotz World Wide Web, das eben noch nicht weltweit ist. Und der Rest? Nur die wenigsten sind bereit, ihre Lebensweise tatsächlich zu ändern. Der größte Teil der Informierten spielt Titanic.

In diesem Kontext entstand Koki van Trottens Gemälde "Freude oder Eines Tages wird die Sonne untergehen. Bis dahin lasst uns Spaß haben."

 


 

Segeln über dem Müggelsee, Acryl auf Leinwand, 100 x 120 cm

 

Von allen Elementen ist Wasser am wandlungsfähigsten. Es ist die einzige chemische Verbindung auf der Erde, die in der Natur als Flüssigkeit, als Festkörper und als Gas vorkommt. Wasser hat unseren Planeten geformt und gestaltet und ist die Grundlage allen Lebens.

„Segeln über dem Müggelsee“ greift die Agilität und Unbändigkeit des Wassers auf, lässt den Blick des Betrachters gleiten und ist eine Liebeserklärung von Koki van Trotten an den Müggelsee.

 

 

 

In den Gärten, Öl auf Hartkarton, 42 x 60 x 3 cm

Gott erschuf erst den Garten Eden, bevor er sich an Adam versuchte. Aber auch ohne den Glauben an die Schöpfungsgeschichte erscheint die Reihenfolge logisch. War der Garten doch nicht nur als Nahrungsquelle gedacht, was die Veganer noch heute erfreut; mit dem Baum des Lebens und dem Baum der Erkenntnis übernahm dieser Garten auch Wegweiser-Funktionen für den ersten Menschen. Doch was hilft alle Vorsorge, wenn der Mensch nicht hören will. So ließ die Vertreibung aus dem Garten nicht lange auf sich warten. Aber die Sehnsucht blieb.

Fast jeder zweite Deutsche besaß 2018 (35,72 Mio.) einen Garten. Als privaten Rückzugsort im Grünen. „In den Gärten“ lässt Strukturen erkennen, die in allen Gärten zu finden sind.

 

 

Im Garten der Linie, Öl und Gouache auf Leinwand, 70 x 90 cm

 

„Im Garten der Linie“ lässt die Gedanken schlendern. Wer nach dem Draufblick zum Durchblick vorangekommen ist, erkennt Aussichtspunkte in diesem Garten, von denen ein Fernblick möglich ist. 

 
 
 
Innenseite der Linie_14, Öl auf Karton, 33,8 x 30,8 cm

Haben sie schon einmal versucht, sich ausschließlich auf eine Aufgabe zu konzentrieren? Nicht nur für einen Moment. Sondern so richtig. Ausschließlich. Wenn Ja, dann sind sie sicher nicht bei Facebook oder anderen sozialen Networks. Denn die damit verbundene Erwartungshaltung an diese Kommunikation ist, wie inzwischen Untersuchungen belegen, ein Kreativ-Killer. Nicht umsonst erlauben die Entwickler dieser neuen Medienwelt in Silicon Valley ihren Kindern nur eine stundenweise Nutzung pro Tag. Aus diesem Grund finden sie Koki van Trotten auch nicht bei Facebook. Volle Konzentration auf ihre Arbeit ist ihr wichtiger. Und so entstand „Innenseite der Linie_14“ an langen Abenden ohne Störungen durch die Außenwelt.

 

 

Blau Im Spiegel des Wassers ..., Öl auf Leinwand, 90 x 120 cm

 

„Im Spiegel des Wassers erkennt man sein Gesicht. Im Spiegel seiner Gedanken erkennt der Mensch sich selbst.“ (Bibel, Sprüche 27, 19)

 

Hat man die Kraft, die Liebe seines Lebens zu leben? Auch Koki van Trotten studierte zuerst Architektur. Vorsichtshalber. Etwas, was ihr sicherer erschien – als Malerei. Wie das so ist, wenn Eltern mitdenken. Aber ihre Kraft war viel stärker, als zunächst selbst angenommen. Geblieben ist von diesem Abstecher eine Liebe auf den zweiten Blick – zur Architektur. Und ihre Begeisterung für die Formen und Möglichkeiten auch dieser Kunst. Die Architekten von COOPHIMMELB(L)au zum Beispiel, einem Wiener Architekturbüro, das seit 50 Jahren weltweit gefragt ist, beschreiben ihr Konzept so: `Coop Himmelb(l)au ist keine Farbe, sondern die Idee, Architektur mit Phantasie leicht und veränderbar wie Wolken zu machen.“ "Und ich nehme Öl dazu", ergänzt Koki van Trotten und ließ sich vom Jubiläumsbildband dieser Architektengruppe zu diesem Bild inspirieren. 

 

 

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© Robert Mühlheim